szblau vom 29.11.2017

Die beiden Lions Clubs aus Olpe luden zur Familienvorstellung von „Hänsel und Gretel“ ein.

 

-z- Olpe. Leuchtende Kinderaugen waren wohl der größte Dank und gleichzeitig das größte Lob an die Akteure der „Jungen Blechbläser NRW“ und der „Tanzabteilung der Folkwang-Hochschule Essen“ und auch an die Kulturabteilung Stadt Olpe und die städtische Musikschule für die Aufführung der spätromantischen Märchenoper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck am Sonntagnachmittag in der Stadthalle. Die beiden Lions Clubs „Olpe-Kurköln“ und „Olpe am Biggesee“ haben damit in Kooperation mit der Stadt Olpe und der Musikschule wieder einmal für einen kulturellen Höhepunkt gesorgt. Die beiden Clubs steuerten zusammen rund 1000 Euro bei, die Stadt Olpe und die Musikschule sorgten für die Finanzierung der restlichen Kosten.


Zahlreiche Kinder aller Altersklassen waren mit ihren Eltern und einigen Großeltern in die „Gute Stube“ der Stadt gekommen, um sich diesen vorweihnachtlichen kulturellen Leckerbissen nicht entgehen zu lassen. Der Reinerlös des Abends soll der Elterninitiative krebskranker Kinder in Siegen und der neuen onkologischen Abteilung der Kinderklinik zu Gute kommen, so Musikschulleiter Jörg Klüser und Präsidentin Jutta Eckert vom Lions Club Olpe am Biggesee sowie Club-Pressesprecherin Ursel Reinartz-Eiden bei ihrem Eingangsstatement.
Die Oper, die in den frühen 1890er-Jahren komponiert wurde, kam 1893 in Weimar zur Uraufführung. Das Libretto schrieb Humperdincks Schwester Adelheid Wette nach dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm.
In Olpe jedoch war der Text – nennen wir es mal so: sehr in die heutige Zeit transponiert worden. Guido Simon von der Musikschule trug als Erzähler zum Verstehen der Geschichte bei. Das so auf modern verschlankte Stück sollte bei den jungen Zuschauern etwas erfrischend wirken, denn die Texte der Urfassung kommen ja aus einer ganz anderen Zeit.
Die Geschichte selbst ist fast jedem Kind bekannt. Die Geschwister Hänsel und Gretel werden aus einem armen Haushalt von der Mutter vertrieben. Sie sollen im Wald Erdbeeren pflücken. Denn der Vater arbeitet als Besenbinder und trinkt, ist oft gewalttätig. Zum Leben gibt es selten genug. Hunger ist an der Tagesordnung. In der Urfassung kommt der Vater angeheitert nach Hause und singt: „Rallalala, Hunger ist der beste Koch“. In Olpe genehmigt er sich fröhlich in der Küche noch ein Gläschen, denn „Die Tafel war heut sehr spendabel!“
Die Kinder irren derweil durch den Wald, treffen auf Tiere, Elfen und Blumen. Dann werden sie müde, legen sich schlafen. Der kleine Sandmann kommt, das Taumännchen weckt sie. Engel beschützen sie im Schlaf.
Dass die böse Hexe sie im Zauberbackofen ihres Knusperhauses wie viele andere Kinder zu Lebkuchen verzaubern will, ist klar. „Knusper, knusper Knäuschen, wer knuspert an mein’m Häuschen?“ Sie fängt Hänsel und sperrt ihn ein, um ihn später zu braten. Das allerdings muss die Hexe büßen. Schlussendlich wird sie selber in den Ofen geschubst und zu einem riesigen Lebkuchen verzaubert. Dann aber explodiert der Zauberofen und alle vorher von ihr verzauberten Kinder werden wieder Wirklichkeit.
Die Eltern von Hänsel und Gretel suchen die beiden und finden sie überglücklich wieder. Dass sie dabei aber unbedingt mit einem riesigen Geländewagen durch den Tann fahren, dürfte eine Gratwanderung des Regisseurs gewesen sein. Naja …
Die Leistungen der jungen Tänzer der Folkwang-Hochschule waren brillant. Die Hauptdarsteller zogen alle Register. Und auch die Blechbläser verdienten Note eins.
Allerdings fehlte der Gesang und somit die bekannten Kinderlieder „Brüderchen, komm tanz mit mir!“, „Der kleine Sandmann bin ich“, „Kuckuck, Kuckuck“, „Ein Männlein steht im Walde“, „Abends will ich schlafen gehen, 14 Englein um mich stehn!“