Einsatz für ein freundliches Miteinander

Jennifer Püttmann und Marie-Luise Hesse ausgezeichnet

Zum zweiten Mal wurde am Freitagabend in der guten Stube der Kreisstadt beim „Tag des Ehrenamtes“ der Stadt Olpe der „Olper Preis für interkulturelles Engagement“ verliehen. Bürgermeister Peter Weber nahm gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Integrationsrates der Stadt Olpe, Cevdet Aydin, und Dr. Monika Theile, Vorsitzende des Lions Clubs Olpe am Biggesee, der das Preisgeld in Höhe von je 250 Euro spendete, die Auszeichnung vor.

Aus den vielen Vorschlägen, die beim Integrationsrat Olpe eingingen, wählte die Jury einstimmig zwei Preisträgerinnen, die sich beispielhaft für ein freundliches Miteinander zwischen ausländischen und deutschen Mitbürgerinnen und Mitbürgern einsetzen.

Die erste Preisträgerin ist Jennifer Püttmann. „Sie wohnt in der Gemeinde Wenden, ausschlaggebend ist jedoch ihr Einsatz hier vor Ort, wo sie lange Zeit rein ehrenamtlich tätig war“, sagte Bürgermeister Peter Weber. Mittlerweile beschäftige sie das Rote Kreuz zu Recht hauptamtlich, doch ihr Engagement gehe immer noch weit darüber hinaus. Nachdem das Kolpingferienheim „Regenbogenland“ durch eine Ordnungsverfügung der Bezirksregierung als Zentrale Unterbringungseinrichtung in Betrieb genommen wurde, gründete die 20-Jährige Hilfe über das soziale Netzwerk Facebook die Gruppe „Flüchtlingshilfe Olpe“ und mobilisierte über die Gruppe viele Helfer und Spenden für die ankommenden Flüchtlinge und Asylbewerber. „Sie telefonierte und organisierte unermüdlich, immer mit Begeisterung, sehr zuverlässig und auf liebenswerte Art, so dass ihr einfach niemand ‚Nein‘ sagen konnte“, meinte Peter Weber. „Sie steht für eine junge Generation, die gerne und spontan hilft, die sich begeistern lässt und großes Engagement an den Tag legt.“

Der zweite Preis wurde an Marie-Luise Hesse aus Olpe verliehen. Die Vorsitzende der Caritas-Konferenz St. Marien kümmert sich schon seit Jahrzehnten intensiv um die Menschen, die während ihrer Asylverfahren in den städtischen Wohnungen am Stachelauer und Lütringhauser Weg leben. „Bei den Familien und Einzelpersonen, die sie mehrmals in der Woche besucht, hat sie sich aufgrund ihrer Hilfsbereitschaft und liebenswerten Art ein hohes Maß an Vertrauen erworben. Bezeichnend für ihre Wirkung, die ihre Hilfe bei den Menschen aus anderen Kulturkreisen habe, sei das Beispiel einer jungen Familie aus Eritrea, die sie gebeten habe, die Patenschaft über ihren kleinen Jungen zu übernehmen.

Marie-Luise Hesse organisiert über die Möbelbörse der Caritas, die sie nebenbei leitet, die passende Einrichtung für die Zimmer, sie vermittelt Hilfe durch Lebensmittel aus dem „Warenkorb“ und durch Bekleidung aus der Kleiderkammer von St. Martinus oder dem Ketteler-Cardijn-Werk. Dass das frühe Erlernen der deutschen Sprache der Schlüssel für die Integration der Asylsuchenden sei, habe sie lange vor der Politik und der breiten Öffentlichkeit erkannt und über „Aufwind“ Sprachkurse engagiert.

„Sie engagiert sich sehr still und diskret, ohne großes Aufsehen zu erregen. Sie versteht Caritas als diskrete Hilfe, und ihr persönlicher Einsatz ist unglaublich groß“, lobte Peter Weber das Wirken der 71-jährigen Olperin.

Quelle: Siegener Zeitung 16. November 2015